Die Senkung des Strom-, Gas- und Wärmeverbrauchs von Haushalten ist ein wichtiges kurz- und mittelfristiges Ziel, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Vorige Energiekrisen, wie in den 1970er Jahren, waren der Auslöser für jahrzehntelange Forschung zu Maßnahmen, die zu energiesparendem Verhalten führen – sogenannten Verhaltensinterventionen. Zu diesen Maßnahmen gehören monetäre Anreize zur Reduktion des Energieverbrauchs, dynamische Strompreise zur Senkung der Spitzenlast, Informationskampagnen, Feedback-Maßnahmen, soziale Normen und Motivationsmethoden. Mehr als 100 Studien aus über 25 Ländern geben Aufschluss über den Nutzen solcher Maßnahmen. Die systematische Auswertung dieser Literatur zeigt, dass durch Verhaltensinterventionen der Energieverbrauch von Haushalten kurz- bis mittelfristig um 5-6% gesenkt werden könnte, wobei monetäre Anreize die höchsten Einsparungen erzielen. Gut durchdachte Maßnahmenbündel sind dabei noch wirksamer als Einzelmaßnahmen. Die Umsetzung solcher Maßnahmenbündel wird in Deutschland jedoch durch das Fehlen einer intelligenten Messinfrastruktur erschwert. Dennoch gibt es kurzfristig umsetzbare Politikmaßnahmen, die bei der Bewältigung der Energiekrise helfen könnten. Zum einen ist es zentral, dass die verbrauchsreduzierende Wirkung hoher Energiepreise in der Krise nicht vollständig durch Kompensationsmaßnahmen außer Kraft gesetzt wird.
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