Erfahrungsschatz zum Kohleausstieg nutzen: Reallabore zur praktischen Erprobung der Transformation

An Standorten wie dem ehemaligen Steinkohlekraftwerk Ensdorf bestehen hervorragende Voraussetzungen für die Erprobung neuer Technologien für ein nachhaltigeres Energiesystem. Das IKEM arbeitet mit seinen Partnern aus dem Projekt Kopernikus ENavi an einem Folgenutzungskonzept für den Standort. In einem gemeinsamen Arbeitspapier mit der VSE AG fassen wir die Erfahrungen aus dem ENavi Reallabor Ensdorf zusammen und sprechen Empfehlungen aus, wie bestehende rechtliche Hemmnisse überwunden werden können.  

Im Kopernikus Projekt ENavi arbeitet das IKEM mit seinen Partnern an einem Fahrplan für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Wichtiger Bestandteil des Projekts ENavi sind Reallabore, in denen Ideen aus der wissenschaftlichen Forschung in die Praxis überführt und erprobt werden. Dazu zählt auch das ENavi Reallabor Ensdorf der VSE AG: Dort wird nach Stilllegung des Steinkohlekraftwerks an einem Folgenutzungskonzept mit klarer Ausrichtung auf Sektorenkopplung gearbeitet. Das Reallabor Ensdorf zeigt, wie Knowhow und Infrastruktur in den Kohleregionen genutzt werden können, um auch nach dem Kohleausstieg Expertise und Arbeitsplätze vor Ort zu erhalten und gleichzeitig die Energiewende voranzubringen.

Das Reallabor Ensdorf verdeutlicht, dass die an den verschiedenen Kohlestandorten anstehenden Strukturveränderungen auch eine Chance für innovative Lösungen und die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen sein können. Voraussetzung ist jedoch, dass dies auch langfristig wirtschaftlich darstellbar ist – hier bestehen im aktuellen Energiewirtschaftsrecht noch zahlreiche Hemmnisse. Hier können Experimentierklauseln, insbesondere für die Implementierung von Sektorenkopplungstechnologien und Konzepten zur regionalen Wertschöpfung, unterstützen. Dem Beispiel Ensdorfs folgend, könnten weitere Kohlestandorte die Möglichkeit einer sozialverträglichen und zukunftsweisenden Transformation erhalten. Von diesen Beispielen können sodann nicht nur andere Kohleregionen lernen. Vielmehr können allgemeingültige Erkenntnisse für die nächsten Phasen der Energiewende insgesamt generiert werden.

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Dr. Simon Schäfer-StradowskyQuelle: IKEM/Jule Halsinger

IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.