Jede COP markiert einen entscheidenden Moment in der globalen Reaktion auf die Klimakrise. Jüngste wissenschaftliche Bewertungen und die Ergebnisse der ersten globalen Bestandsaufnahme zeigen, dass sich das Zeitfenster für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C schnell schließt.
Zehn Jahre nach dem Pariser Abkommen wird sich die COP30, die im brasilianischen Belém stattfindet, darauf konzentrieren, die Ambitionen der nationalen Klimaziele (NDCs) zu erhöhen und diese Verpflichtungen in konkrete Maßnahmen umzusetzen.
Vor dem Hintergrund des Amazonasgebiets wird die Konferenz auch den Schutz der Wälder, die biologische Vielfalt und die Einbeziehung indigener Völker und lokaler Gemeinschaften als wesentliche Bestandteile eines gerechten und nachhaltigen Übergangs hervorheben.
Die wichtigsten Themen von IKEM bei der COP30
Gerechter Übergang
Die globale Energiewende verändert Wirtschaft und Gesellschaft weltweit. Ohne sorgfältige Planung birgt die Abkehr von fossilen Brennstoffen jedoch das Risiko, die Ungleichheiten innerhalb und zwischen den Ländern zu vertiefen. Seit seiner Aufnahme in die Präambel des Pariser Abkommens ist der Gerechte Übergang (Just Transition) zu einem zentralen Thema der internationalen Klimaverhandlungen geworden. Das Konzept zielt darauf ab, soziale Gerechtigkeit und Gleichheit in die Klimapolitik einzubinden und die Energiewende zu einem Motor für integratives Wachstum, Innovation und nachhaltige Entwicklung zu machen.
Quelle: Pexels/Kevin Malik
Bodenschutz und Landnutzung
Rechtswissenschaftliche Artikel
Die folgenden Berichte über internationale rechtliche Rahmenbedingungen für den Bodenschutz wurden zuerst in der Zeitschrift Klima & Recht (Ausgabe 10/2025) veröffentlicht.
IKEM-Veranstaltungen auf der COP30
Veranstaltung im Kontext der COP30
Internationales Seminar zu Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit
3. November 2025 | 9:30-15:30 | Oberstes Bundesgericht, Brasília
Das vom Obersten Bundesgericht und dem Centro de Ensino Unificado de Brasília (CEUB) organisierte Seminar brachte Wissenschaftler aus Deutschland, Australien, Südafrika und Brasilien sowie brasilianische Verfassungsrichter und hochrangige politische Entscheidungsträger zusammen, um die Rolle der Verfassungsgerichte bei der Bewältigung der globalen Klima- und Umweltkrise zu diskutieren. Ziel der Veranstaltung war es, Vorschläge für ein internationales Forschungsnetzwerk zwischen Verfassungsgerichten zu entwickeln, um den globalen Rechtsdialog zum Klimaschutz zu stärken.
Prof. Dr. Michael Rodi, Till Reinholz und Dr. Ievgeniia Kopytsia (IKEM/IFZO) beleuchteten institutionelle und rechtliche Herausforderungen in der Post-COP-30-Ära und die Bedeutung effektiver Governance-Strukturen für Klimaschutz, Energie und nachhaltige Entwicklung.
Veranstaltung im Kontext der COP30
Landnutzung, Climate Governance und der Weg zur COP 30
4. November 2025 | 8:00-12:00 | Centro de Ensino Unificado de Brasília (CEUB), Brasília
Dieses internationale Symposium brachte Experten aus Australien, Südafrika, Deutschland und Brasilien zusammen, um rechtliche Schritte zur Umsetzung der Klimaziele nach der COP 30 zu diskutieren. Die Veranstaltung, die von der juristischen Fakultät des Centro de Ensino Unificado de Brasília (CEUB) organisiert wurde, befasste sich insbesondere mit der Rolle von Landnutzung, Agrarrecht und Generationengerechtigkeit in der globalen Klimapolitik.
Als Vertreter des IKEM und des IFZO brachten Prof. Dr. Michael Rodi, Till Reinholz und Dr. Ievgeniia Kopytsia die deutsche Forschungsperspektive ein. Sie befassten sich mit nachhaltiger Landnutzung mit Fokus auf Böden und Feuchtgebiete, gerechter Klimagovernance, Rechtssystemen in Krisenzeiten und dem Thema Generationengerechtigkeit.
Quelle: IKEM
Quelle: IKEM Pre-COP30 event
Exchange with policymakers
5 November 2025 | Chamber of Deputies, Brasília
Prof. Dr. Michael Rodi, Till Reinholz, and Dr. Ievgeniia Kopytsia visited the Brazilian Chamber of Deputies as part of a delegation of international scientists. During the meeting with high-level policymakers, they explored opportunities for future scientific and political cooperation between Brazil, Australia, Ukraine, and Germany. The visit concluded with attendance at a plenary session, where the delegation was officially welcomed by the President of the Chamber.
Side Event während der COP30
Gerechte Zukünfte (wieder)aufbauen: Gerechte Übergangspfade für einen stabilen und inklusiven Aufschwung
13. November 2025 | 17:00-18:30 | Ukraine Pavillon
Diese Diskussionsveranstaltung befasst sich mit der Frage, wie der ukrainische Wiederaufbauprozess und der NDC 3.0-Prozess als Vorbild für einen auf die Menschen ausgerichteten Ansatz für Resilienz, Dekarbonisierung und soziale Gerechtigkeit dienen können. Ausgehend von den Erfahrungen in Brasilien, der EU und der Ukraine werden die Redner:innen erörtern, wie sich der gerechte Übergang von einer sozialen Absicherung zu einem strategischen Governance- und Finanzierungsrahmen entwickeln kann, der Wiederaufbau, Energiesicherheit und Klimaziele miteinander verbindet. In der Sitzung wird auch diskutiert, wie die internationale Zusammenarbeit (z.B. Artikel 6.2, multilaterale Fonds und Philanthropie) eine transformative Finanzierung des Aufschwungs und neue Partnerschaften zwischen Regionen und Sektoren unterstützen kann.
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Side Event während der COP30
Sicherheit von Grund auf: Böden und die Grundlagen der Resilienz
17. November 2025 | 10:30-12:00 | Ukraine Pavillon
In der Ukraine, wo die Verwüstungen des Krieges auf die Auswirkungen des Klimawandels treffen, sind riesige Landflächen vermint, verseucht oder überflutet. Die Wiederherstellung dieser Landschaften ist nicht nur eine ökologische Pflicht, sondern auch eine strategische Aufgabe. Diese Veranstaltung soll der Frage nachgehen, wie Landrestaurierung, Bodenmanagement und die Wiederherstellung von Ökosystemen (z.B. Wiedervernässung von Mooren) die Klimaresilienz, den Wiederaufbau nach Kriegen und die regionale Stabilität fördern können.
Offizielle UNFCCC-Nebenveranstaltung
Climate Change Mitigation and Adaptation for Agriculture in Conflict-Affected Countries
18. November 2025 | 16:45—18:15 | Side Event Room 9
Konfliktbetroffene Länder stehen vor besonderen Herausforderungen im Bereich Ernährungssicherheit und Klimaanpassung. Dieses Side Event – organisiert von PGA, EcoClub, Ground Truth Solutions, IKEM und dem Solon Center – beleuchtet intersektionale Ansätze zur Umsetzung der Sharm el-Sheikh-Initiative für Landwirtschaft. Im Fokus stehen rechtliche und politische Wege zum Bodenschutz, humanitäres Minenräumen zur Bodenrenaturierung sowie lokal getragene Anpassungsstrategien mit Blick auf gesundheitliche Auswirkungen.
Quelle: Tom Fisk von Pexels