IKEM-Stellungnahme

Potenzial für die Photovoltaik vergrößern

Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine ist klar: Wir müssen die erneuerbaren Energien ausbauen, um unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren und unsere Klimaziele zu erreichen. In Deutschland stößt der Ausbau der EE – u.a. aufgrund von Flächenkonkurrenzen und -konflikten – jedoch immer öfter an seine Grenzen. Zwei mögliche Lösungsansätze zur Erschließung von Ausbauflächen sind Agri-Photovoltaik (Agri-PV) sowie PV-Anlagen entlang von Autobahnen. Gegenwärtig sind beide Optionen jedoch noch nicht hinreichend im Rechtsrahmen abgebildet. Im Zuge der geplanten EEG-Reform müssen deshalb die bestehenden Hemmnisse abgebaut werden. In unserer Stellungnahme machen wir sechs Vorschläge, wie das gelingen kann.

Da ca. die Hälfte der Gesamtfläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt wird, birgt die Nutzung dieser Flächen für Agri-PV ein erhebliches Flächenpotenzial für den Ausbau der Solarenergie. Außerdem schafft die Agri-PV auch Synergieeffekte für die Landwirtschaft. So kann eine Agri-PV-Anlage beispielsweise den Bewässerungsbedarf reduzieren und vor Hagel-, Frost- und Dürreschäden schützen. Um diese Technologie zu fördern, sollten Agri-PV-Anlagen im Bauplanungsrecht privilegiert und die Netzverträglichkeitsprüfungen beschleunigt werden. Zudem sollte die Normung von Agri-PV im Sinne einer höheren Investitionssicherheit vorangetrieben werden. Der Markthochlauf könnte zusätzlich durch Förderprogramme unterstützt werden.

Entlang von Autobahnen besteht ebenfalls ein großes Flächenpotenzial, das über Ladestationen sowie Elektrolyseure zur Versorgung von Wasserstofftankstellen mit dem großen Energiebedarf des Verkehrs gekoppelt werden könnte. Das EEG sieht aktuell einen Abstand von 200 Metern zur Fahrbahn als Voraussetzung für eine Ausschreibungsteilnahme zur potenziellen Inanspruchnahme einer EEG-Förderung vor. Durch den Ausbau von PV-Anlagen entlang der Autobahnen wird das Landschaftsbild nicht entscheidend verändert. Deshalb sollten die Vorgaben großzügiger gestaltet sowie auf Raststätten und Autohöfe ausgeweitet werden. Durch die Öffnung der Flächenkulisse hätten mehr Anlagen die Möglichkeit, eine EEG-Förderung zu erhalten. So könnten weitere Anreize für den PV-Ausbau geschaffen werden.

Die gesamte Stellungnahme finden Sie hier zum Download.

Kontakt

Dr. Simon Schäfer-StradowskyQuelle: IKEM/Jule Halsinger

IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.