Die Corona-Pandemie hat Nationalstaaten auf der ganzen Welt – darunter auch demokratische Rechtsstaaten – zu erheblichen Einschränkungen der Menschenrechte veranlasst. Dabei treffen die zum Teil drastischen Maßnahmen auf eine (nahezu) gleichbleibende Akzeptanz und Unterstützung in der Bevölkerung. Im Schatten der Berichterstattung zur Pandemie – und zuletzt auch des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine – schreitet der globale Klimawandel nahezu ungehindert voran. Mit Blick auf die Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie werden nicht nur vereinzelt Rufe nach einer vergleichbaren Drastik in den nationalen Klimaschutzbemühungen laut. Sind die beiden globalen Krisen aber tatsächlich vergleichbar? Können die Corona-Schutzmaßnahmen aus grund- und menschenrechtlicher Sicht als Vorbild für einen ambitionierten Klimaschutz dienen? Dieser Frage nähern sich Dr. Greta Reeh und Dr. Michael Kalis in diesem Artikel.