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Interview mit IKEM-Expertin Mariana Moreno Kuhnke

„Wasser wird zu einem bedrohten Gut“

Am 14. September unterzeichnete das IKEM eine Kooperationsvereinbarung mit dem Universitätsinstitut für Wasserforschung und Umweltwissenschaften (IUACA) der Universität Alicante, Spanien. Die Zusammenarbeit bietet dem IKEM die Möglichkeit, seine Arbeit zu den Herausforderungen für die Wasserversorgung im Zuge des Klimawandels auszuweiten. Dabei baut das Institut auf seiner umfangreichen Forschung zu naturbasierten Lösungen für den Klimaschutz auf.

Mariana Moreno Kuhnke, die dort ihren Master absolvierte und jetzt als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Mobilität des IKEM tätig ist, spielte eine Schlüsselrolle bei der Anbahnung der Zusammenarbeit. Ein von Mariana mitverfasster Artikel zum Themenkomplex Wasser erscheint in der neunten Ausgabe der juristischen Fachzeitschrift Klima und Recht.

Wir sprachen mit Mariana über die Partnerschaft und die Bedeutung von Wasser in der Klimaforschung.

 

Warum ist es so wichtig, Lösungen für wasserbezogene Herausforderungen zu finden?

Die Verfügbarkeit oder das Fehlen, die Qualität und die Quantität von Wasser an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit entscheiden über die Existenz von Leben. Daher muss dem Wasser die Bedeutung beigemessen werden, die es verdient, und seine Bewirtschaftung muss optimiert werden, insbesondere angesichts der Tatsache, dass der Klimawandel die bestehenden Verfügbarkeitsmuster von Wasser verändern wird. Wenn potenzielle Probleme nicht rechtzeitig und richtig angegangen werden, könnten die Folgen für das Leben, wie wir es kennen, verheerend sein. Ebenso werden die Kosten für Revitalisierungs- und Anpassungsmaßnahmen sehr hoch sein.

Im Rahmen des Schwerpunkts Wasser forscht das IKEM zu naturbasierten Lösungen, wie etwa der Bedeutung von Mooren für den Schutz von Wasserressourcen und für den Kampf gegen den Klimawandel. Warum ist Wasser ein so wichtiges Thema für das IKEM?

IKEM forscht interdisziplinär zu einer Vielzahl von Themen im Zusammenhang mit dem Klimawandel, und Wasser wird mit der Verschärfung des Klimawandels zu einem gefährdeten Gut. Das betrifft auch Deutschland, wo wasserbezogene Themen zu drängenden Fragen werden. Das IKEM ist der Auffassung, dass es in diesem Bereich noch viel zu tun gibt und will hierzu einen Beitrag leisten.

Das IKEM hat vor kurzem eine Arbeitsgruppe Wasser gegründet. Was macht diese Arbeitsgruppe?

Die Arbeitsgruppe Wasser identifiziert derzeit die wichtigsten wasserbezogenen Herausforderungen, mit denen Deutschland im Zuge des Klimawandels konfrontiert sein wird. Die Arbeitsgruppe Wasser analysiert den deutschen Rechtsrahmen, um zu ermitteln, welche Gesetzeslücken zu einer unzureichenden und ineffizienten Wasserbewirtschaftung führen.

Das IKEM ist gerade eine neue Partnerschaft mit dem Universitätsinstitut für Wasserforschung und Umweltwissenschaften (IUACA) eingegangen. Was kann das IKEM von den Forscher:innen des IUACA lernen?

Die Forscher:innen des IUACA verfügen über umfangreiche Erfahrung in der Forschung zu Fragen der Wasserbewirtschaftung und zu wasserbezogenen Ereignissen wie Dürre, Starkregen und Überschwemmungen. Wir können von unseren neuen Partnern einiges über Wassermanagement aus einer interdisziplinären Perspektive lernen. Die neue Partnerschaft bietet uns die Möglichkeit zum vertieften Wissensaustausch, etwa bei gemeinsamen Veranstaltungen, Projekten und Veröffentlichungen.

IKEM und IUACA haben diesen Monat ihr erstes gemeinsames Seminar veranstaltet: Smart Water Governance, Social Strategies and Regulatory Approaches. Was waren die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Veranstaltung?

Der Klimawandel führt überall zu Wasserproblemen, auch in Regionen, in denen solche Probleme bis vor kurzem noch sehr selten waren. In Regionen, in denen diese Probleme schon länger bestehen, werden sie immer extremer.

Die Zusammenarbeit zwischen Partnern in Nord- und Südeuropa ist wertvoll, weil sie es den Forschenden ermöglicht, von den Erfahrungen aus unterschiedlich betroffenen und mit verschiedenen Voraussetzungen versehenen Regionen zu lernen. Aus diesem Wissensaustausch können Instrumente entstehen, mit denen die Beteiligten Herausforderungen bei Wassermanagement vorhersehen und Vorsichtsmaßnahmen treffen können.

Kontakt

IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.