IKEM Individuell: Julia Borger

Julia Borger ist Juristin und arbeitet seit einem Jahr im Team Energierecht für das IKEM. Die gebürtige Thüringerin gärtnert gerne auf ihrem Balkon und freut sich jetzt schon, später mal einen eigenen Garten zu haben. Als Maßnahme um innereuropäische Flugreisen zu Urlaubszielen zu reduzieren, würde sie Homeoffice im Zug erlauben, um die klimafreundliche Fortbewegung nicht durch ein Weniger an Urlaubszeit unattraktiv zu machen.

 

Julia Borger
Quelle: Julia Borger

Was hat dich als Juristin dazu bewogen, an einem gemeinnützigen Klimaschutzinstitut zu arbeiten?

Ich war nach meinem Studium auf der Suche nach einem Job der mir das Gefühl gibt etwas sinnvolles zu tun und etwas bewegen zu können. Mit meiner Arbeit am IKEM kann ich beides vereinen. Außerdem ist das Thema unglaublich spannend: Energie und Klimaschutz sind gerade das Thema und ich habe das Gefühl zusammen mit dem IKEM am Puls der Zeit zu sein. Wir haben zum Beispiel letztes Jahr ein Gutachten zum Brennstoffemissionshandelsgesetz verfasst, in dem wir die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes angezweifelt haben. Wir bekamen daraufhin eine Anfrage des Bundesverfassungsgerichts, sie wollten das Gutachten gerne in ihren Bibliotheksbestand aufnehmen. Deshalb steht unser Gutachten jetzt in der Bibliothek des Bundesverfassungsgerichts. Das hat mich natürlich sehr gefreut und mir gezeigt wie relevant meine Arbeit ist und, dass sie auch andernorts auf Gehör stößt.

Du arbeitest im Bereich Energierecht und warst an Forschungsprojekten im Bereich des EEG und der Wärmewende beteiligt. Was wünschst du dir aus dieser Perspektive von der Politik?

Ich würde mir wünschen, dass bekannte rechtliche Probleme, wie zum Beispiel bei den Rahmenbedingungen für Sektorenkopplung, endlich behoben werden. Das Wissen dazu ist schon da, die Ministerien haben schließlich viele Studien dazu in Auftrag gegeben. Natürlich mahlen die Mühlen in der Verwaltung langsam, aber wir haben mit Blick auf die Pariser Klimaziele nicht ewig Zeit.

Was war die bisher wichtigste Erkenntnis bei deiner Forschung am IKEM?

Ich hatte direkt an meinem ersten Tag einen „Aha-Effekt“ der mir in Erinnerung geblieben ist. Ich hatte bis dahin als Juristin noch nicht viel Berührungspunkte mit dem Energiethema gehabt und musste mich erstmal einlesen. Dabei stieß ich auch auf das Thema Sektorenkopplung. Ich weiß noch wie mir bei Lesen klar wurde, was für eine zentrale Bedeutung es für die Energiewende haben kann. Das war eine spannende Erkenntnis, die inzwischen natürlich selbstverständlich geworden ist, aber nichts an ihrer Relevanz verloren hat.

Was trägt deine Arbeit zum Klimaschutz bei?

Mit meiner Forschung entwickle ich Vorschläge und Ideen, wie unsere Gesetze Klimaschutz und die Energiewende fördern könnten, anstatt ihn zu behindern. Darüber hinaus versuche ich das komplexe Thema Energierecht übersichtlich und transparenter zu machen, damit auch Nicht-Jurist_innen es verstehen und sich eine Meinung bilden können.

Was ist dein persönlicher Beitrag zum Klimaschutz?

Ich versuche auf Flüge innerhalb Europas zu verzichten und mich möglichst nur mit dem Zug fortzubewegen. Innerhalb Berlins gehe ich meist zu Fuß oder fahre mit der BVG.

Verantwortung für unser Klima zu übernehmen bedeutet für mich…

… bewusst Alltagsentscheidungen zu überdenken und versuchen sie zu verändern, wo es nötig ist, auch wenn es nicht immer einfach oder bequem ist.

 

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