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Nationale Wasserstoffstrategie: Das Ziel ist grün, der Weg ist bunt

Demnächst will die Bundesregierung die Nationale Wasserstoffstrategie beschließen und Deutschland zu einem Vorreiter bei grünem Wasserstoff und der Wasserstofftechnologie machen. „Eine vorzeitige Festlegung auf bestimmte Technologien und Sektoren, wie der Entwurf der Bundesregierung es vorsieht, ist jedoch nicht zielführend“, so Schäfer-Stradowksy, Geschäftsführer des IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität. „Damit erschweren wir das Hochfahren der Wasserstoffwirtschaft als Konjunkturmotor und verpassen eine weitere Chance zur dauerhaften Erreichung unserer Klimaziele.“ Aus Sicht des IKEM sind folgende drei Punkte zentral für die erfolgreiche Etablierung einer Wasserstoff(energie)wirtschaft in Deutschland:

1. Technologie- und Sektorenoffenheit
Wir brauchen keine Sonderförderung einer Spezialtechnik, wie der Wasserelektrolyse mit Erneuerbaren Energien, die Strategie muss die ganze Farbpalette berücksichtigen. Maßstab sollte der CO2-Fußabruck und damit letztlich das Pariser Übereinkommen sein.
Richtig ausgestaltet entscheidet der Markt welcher Sektor Wasserstoff einkauft und welcher nicht. Es ist zu diesem Zeitpunkt schlicht nicht möglich vorherzusehen, wo Wasserstoff später eingesetzt werden wird. Pauschal den Gebäudesektor und Teile des Verkehrssektors auszuschließen reduziert ohne Not das Marktpotenzial.

2. Akteursvielfalt
Die Zeit der kleinen Schritte, mit denen wir uns an das Thema Wasserstoff(energie)wirtschaft herangetastet haben ist vorbei. Jetzt brauchen wir mehr als Sonderregeln für Netzbetreiber zum Betrieb von Power-to-X-Anlagen und einige große Reallabore. Wir sind bereit, die nächsten großen Schritte zu gehen. Am Ende muss es allen Ebenen und von kleinen und mittleren Unternehmen, über Konzerne und Kommunen bis zu großen Infrastrukturbetreibern, möglich sein, sich zu beteiligen.

3. Rechtssicherheit
Die Wasserstoffstrategie allein ändert nichts, die Maßnahmen müssen auch in unsere Gesetze implementiert werden. Allen voran im EnWG, EEG, in den Emissionshandel, in den Steuergesetzen und in Förderrichtlinien. Das erfordert einen breiten Konsens in der Regierung und einen langen Atem. Ansonsten wird die Wirkung des Papiers überschaubar bleiben.

 

Das IKEM forscht unter anderem in den Projekten Get H2 und KeroSyn100 zur Ausgestaltung der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und Europa. Zuletzt wurde ein rechtliches Gutachten zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur veröffentlicht.

 

Ansprechpartner für Presseanfragen:
Adrian Röhrig
Tel. +49 (0)30 408 1870 17
adrian.roehrig@ikem.de

Kontakt

IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.