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Just Transition Studie

Internationale Erfahrungen für einen erfolgreichen Strukturwandel in der Lausitz

Kohlemine

Der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist entscheidend, um das im Pariser Klimaabkommen vereinbarte 1,5- bzw. 2-Grad-Ziel zu erreichen. Damit ehemalige Kohleregionen wie die Lausitz wirtschaftlich nicht abgehängt werden, muss der Umstieg auf erneuerbare Energien und ein klimafreundliches Wirtschaften vor Ort gelingen. Eine jetzt veröffentlichte Studie des IKEM hat anhand von internationalen Fallstudien untersucht, wie der Strukturwandel in den Regionen gerecht gestaltet werden kann.

„Für unsere Studie haben wir acht ehemalige Kohleregionen in Nordamerika, Europa und Australien untersucht und Expert:innen vor Ort interviewt. Trotz unterschiedlicher Ausgangslagen konnten wir sechs Bausteine identifizieren, auf deren Grundlage ein gut organisierter, inklusiver und fairer Transformationsprozess stattfinden kann. Diese umfassen neben Förderprogrammen und rechtlichen Instrumenten auch kommunikative und partizipative Ansätze, die auf die Mobilisierung lokaler Akteur:innen und den Aufbau einer neuen Selbstwahrnehmung abzielen. Mit unserer Studie machen wir deutlich, dass ein Strukturwandel nicht nur neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnet, sondern vielfältige gesellschaftliche Chancen für die Regionen bieten kann” sagt Dr. Kathleen Pauleweit, wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Fachbereichen Nachhaltigkeit und Innovation sowie Energierecht des IKEM.

Die Wissenschaftler:innen des IKEM haben außerdem eine „Just Transition Toolbox“ für Kohle- und Transformationsregionen entwickelt, welche die Erkenntnisse der internationalen Fallstudien für andere Regionen aufbereitet. Auf deren Grundlage entstand ein Strukturwandel-Fahrplan für die Lausitz. Dort soll der Kohleausstieg bis spätestens 2038 abgeschlossen sein.

Anika Nicolaas Ponder, Leiterin des Fachbereichs Nachhaltigkeit und Innovation, betont die Bedeutung des internationalen und intraregionalen Erfahrungsaustauschs für einen erfolgreichen Strukturwandel: “Die Lausitz und vergleichbare Regionen können von den Erfahrungs- und Wissensbeständen anderer Transformationsregionen profitieren. Aufgrund der Komplexität des Strukturwandels ist der Austausch zwischen Politik, Forschung, Wirtschaft und der betroffenen Bevölkerung ebenso wichtig. Nur so können effektive und faire Lösungen entwickelt und lokale Akzeptanz für die Maßnahmen erreicht werden.“

Die Studie entstand im Rahmen des Projekts WindNODE, das die Integration von erneuerbaren Erzeugungskapazitäten, Stromnetzen und Energienutzer:innen in den sechs ostdeutschen Bundesländern auf Basis digitaler Vernetzung untersucht.

Kontakt

IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.