Verantwortung, Herausforderungen und Lösungsansätze für energieintensive Industrieunternehmen
Der Dekarbonisierung des Energieverbrauchs energieintensiver Industrieunternehmen kommt in der Energiewende eine große Bedeutung zu. Der für einen klimaneutralen Energiebezug notwendige Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) ist in den Jahren 2018 bis 2020 allerdings deutlich ins Stocken geraten, insbesondere mit Blick auf die Windenergie. Ein Grund dafür sind fallweise stärkere oder schwächere, aber zuletzt vermehrte Akzeptanzdefizite in der lokalen Bevölkerung der Energieerzeugungsregionen.
Unternehmen haben als Stromverbraucher in der Regel keinen direkten Bezug zu den Betreiber:innengesellschaften der EE-Anlagen und insoweit auch keine Einflussmöglichkeiten hinsichtlich der Belange der betroffenen Bevölkerung. Sie können allerdings durch verschiedene Instrumente dazu beitragen, dass der EE-Zubau möglichst konfliktarm und nachhaltig verläuft – mit potenziell positiven betriebswirtschaftlichen Auswirkungen. In diesem Beitrag werden zunächst der Zusammenhang zwischen energieintensiven Unternehmen und Akzeptanzdefizite beim EE-Ausbau näher untersucht und auf dieser Grundlage nachhaltige Lösungswege diskutiert, insbesondere der Abbau von Informationsasymmetrien durch Labels und Zertifikate, die nachhaltige Strommengen entsprechend kennzeichnen, sowie unmittelbare Mitgestaltungsmaßnahmen durch energieintensive Unternehmen im Rahmen von Eigenversorgermodellen.