Rückblick: Die COP 23 in Bonn

COP23 in Bonn
Autor: <a href="https://www.flickr.com/photos/unfccc/38342638186/in/album-72157686187167103/">UNclimatechange</a> <a href="https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/">CC BY-NC-SA 2.0</a>
Autor: UNclimatechange (CC BY-NC-SA 2.0)

Die 23. Conference of the Parties (COP) der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) fand in diesem Jahr unter Präsidentschaft der Fidschi-Inseln in Bonn statt. Auch das IKEM war bei der Klimakonferenz vertreten.

Nach zwei Verhandlungswochen ist die Klimakonferenz COP 23 in Bonn am 18. November zu Ende gegangen. Im Rahmen der zentralen Verhandlungen diskutierten Delegierte aus 195 Staaten unter anderem über die Umsetzung der Beschlüsse des Pariser Abkommens und die weiteren Schritte beim Klimaschutz. So einigten sich die Vertragsparteien etwa auf das Vorgehen bei der Erarbeitung von Transparenzregeln und Berichtspflichten. Die Kriterien für die Messung des Kohlendioxid-Ausstoßes der einzelnen Staaten sollen im kommenden Jahr beim Gipfel in Kattowitz (Polen) beschlossen werden.

Trotz dieser Fortschritte ist bekannt, dass die in Paris vereinbarten Klimaziele nicht ausreichen, um die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Um den Weg für noch ambitioniertere Klimaschutzbemühungen freizumachen wurde bereits für 2020 eine Überprüfung der bisherigen Zielsetzung festgelegt. In diesem Zusammenhang wurde der sogenannte Talanoa-Dialog gestartet, in dem Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Gesamtwirkung der nationalen Klimaschutzbeiträge beurteilen sollen. Dieser Evaluations- und Weiterentwicklungsprozess ist insbesondere den Staaten wichtig, die wie die Gastgeber Fidschi, am stärksten von den Folgen des Klimawandels betroffen sind.

Zu den strittigen Punkten des Klimagipfels zählte der Zugang der Türkei zum Green Climate Fund (GCF), der Mittel für Klimaschutzmaßnahmen sowie Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel bereitstellt. Die Türkei ist in der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) als Annex-I-Vertragspartner gelistet und wird demgemäß nicht als Entwicklungsland angesehen. Dies wird jedoch als Voraussetzung für den Erhalt von Klimafinanzierungsmitteln durch den GCF verstanden.[1] Bei der COP 23 konnte zu diesem Punkt keine Einigung erzielt werden.

IKEM @ COP 23

Das IKEM war ebenfalls in Bonn vertreten: Direktor Prof. Dr. Michael Rodi vertrat das IKEM als Podiumsgast des Side-Events „How can transdisciplinary research contribute to greater advance of the energy transition?” und legte seine Perspektive auf die Dekarbonisierung des Verkehrssektors dar. Das Side-Event ist Bestandteil des Forschungsprojekts Kopernikus ENavi und sollte mit internationalen Klimaexperten den Beitrag auszuloten, den die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für die Energiewende leisten kann.

Aleksandra Novikova, PhD, wissenschaftliche Referentin des IKEM, unterstützte die armenische Delegation bei den Verhandlungen. Sie beriet diese zu den national festgelegten Beiträgen zur Treibhausgas-Emissionsminderung (INDCs).

Darüber hinaus nutzten mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Chance, sich über die Aktivitäten von Regierungen, NGOs und anderen Akteuren in aller Welt zu informieren sowie und sich mit zukünftigen Projekt- und Kooperationspartnern zu vernetzen.

Nach der COP 23 beginnen nicht nur für die internationalen Delegationen bereits die ersten Vorbereitungen für die nächste Klimakonferenz in Polen. Auch das IKEM möchte im kommenden Jahr vertreten sein und mit einem Side-Event eigene Themen setzen.

Aleksandra Novikova mit der armenischen COP23-Delegation

Ansprechpartner:
Simon Schäfer-Stradowsky
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simon.schaefer-stradowsky@ikem.de

Verweise:
[1] iccgov.org/

Weitere Informationen:

Projekt Kopernikus ENavi: Link
ENavi-Website: Link

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Dr. Simon Schäfer-StradowskyQuelle: IKEM/Jule Halsinger

IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.