IKEM-Studie zur Gebäudeautomation

​Datenschutz muss kein Hindernis für einen energieeffizienten Gebäude- und Wärmesektor sein

Thermostat an einer Wand von Erik Mclean

Durch Gebäudeautomation können bei der Wärmeversorgung mit geringem Aufwand erhebliche Emissionseinsparungen erreicht werden. In der Praxis läuft der Ausbau – unter anderem wegen Bedenken beim Datenschutz – jedoch schleppend. Eine jetzt veröffentlichte Studie des IKEM im Auftrag des Borderstep Instituts hat die datenrechtlichen Regelungen untersucht und macht Vorschläge, wie Gebäudeautomation datenschutzkonform etabliert werden kann.  

Die datenschutzrechtlichen Bedenken bei der Gebäudeautomation sind weit verbreitet, sagt Studienautor Simon Großmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Energierecht des IKEM: „Privatpersonen wollen ihre personenbezogenen Daten geschützt wissen und auch die Vermietenden sind ausgehend von einem komplexen Datenrecht verunsichert, wie sie mit den erhobenen Daten umgehen müssen. Häufig wird daher von vornherein vom Einbau von Mess- und Steuerungsanlagen zurückgeschreckt. In der Praxis fehlt es so nicht nur an intelligenter Gebäudetechnik selbst, sondern auch an belastbaren Datengrundlagen für weitere innovative Energiesparlösungen im Gebäude- und Wärmesektor.“

Die vorliegende Studie gibt einen Überblick über die aktuellen Regelungen zu Energiedaten sowie die zugrundeliegenden Datenstrategien und -ethiken auf europäischer und nationaler Ebene. Außerdem stellen die Autor:innen ein Konzept zur Überwindung der datenrechtlichen Hürden vor: „Einerseits benötigen Vermietende Zugriff auf bestimmte Energiedaten eines Gebäudes oder einer Wohnung. Gleichzeitig wollen die Bewohner:innen die Kontrolle darüber, welche Daten erfasst werden und wer auf diese Daten Zugriff hat. Beides könnte über eine benutzerfreundliche digitale Plattform gewährleistet werden, auf der die Energiedaten zentral abgelegt, eingesehen und geteilt werden können. Mit sicheren Kommunikationswegen und datenschutzkonformen Voreinstellungen umgesetzt kann ein solcher ‚persönlicher Energiedatenraum‘ dabei helfen, Transparenz zu schaffen, Bedenken abzubauen und so den Einsatz von Gebäudeautomation voranzutreiben“, so Großmann.

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Dennis Nill

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