Konzept zur Förderung der Elektromobilität in der Stadt Bottrop

Elektromobilität wird in Bottrop anhand des durch das IKEM und Becker Büttner Held (BHH) verfassten Elektromobilitätskonzepts weiter ausgebaut. In vier Jahren soll sich die Anzahl der E-Autos mehr als vervierfachen. Lärm und Schadstoffausstoß werden dadurch deutlich vermindert. Damit die Mobilitätswende gelingt, müssen Planer, Verwaltung und die Wirtschaft die passenden Voraussetzungen schaffen.

Ladeinfrastruktur

Neben der Elektrifizierung kommunaler und gewerblicher Fuhrparks gibt unser Konzept Handlungsempfehlungen für den Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Gegenwärtig gibt es in Bottrop an 36 Standorten insgesamt 70 Ladepunkte. Aufgrund der stark steigenden Marktdurchdringung von E-Pkw haben wir die Errichtung von rund 200 öffentlichen Ladepunkte im Stadtgebiet bis zum Jahr 2025 empfohlen. Vor allem im Randbereich der Innenstadt und in den Stadtteilen besteht wachsender Bedarf. „Die Säulen werden von privaten Anbietern gebaut. Wir haben einen klaren Plan, wo der Ausbau sinnvoll ist“, sagt Müller, der technische Beigeordnete.

Als einer der Mitautoren des Konzepts erklärt Maxim Blankschein (IKEM), dass lediglich die Standorte für öffentliche Ladesäulen empfohlen werden. „Rund 60 bis 80 Prozent der Ladevorgänge finden im privaten Raum statt.“

Gewerbliche Fahrzeugflotten

Ein weiterer Fokus des Konzepts richtet sich auf die gewerblichen Fahrzeugflotten. Dafür wurden die Unternehmen Niggemeier und Leurs (Aufzug- und Fördertechnik), Deutsches Rotes Kreuz Bottrop, REWE Gödecke und die DWT Handelsgesellschaft für Druckluftwerkzeugtechnik untersucht. Diese Referenzunternehmen stehen beispielhaft für unterschiedliche Nutzungsszenarien. Einige Unternehmen haben bereits eigene Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen), Batteriespeicher, Elektrofahrzeuge, Ladepunkte und Ladelastmanagementsysteme. „Es hat einen großen Willen zur Zusammenarbeit gegeben“, sagt Matthias Puffe von BBH. Dass sich die Beratung zu Energiemanagement und Förderangeboten lohnt, liest Puffe daran ab, dass die beteiligten Unternehmen noch während der Konzepterstellung ihre E-Pkw-Flotten erweitert haben.

Ein sehr hohes Potential für die Elektrifizierung sehen wir für den kommunalen Fuhrpark. 96 Prozent der städtischen Fahrzeuge legen eine mittlere Strecke von unter 100 Kilometern pro Tag zurück. Damit liegen die Fahrleistungen im praktischen Anwendungsbereich von Elektrofahrzeugmodellen. Neben den Bau von PV-Anlagen auf kommunalen Dächern empfehlen die Expert:innen ein zentrales Flottenmanagement des kommunalen Fuhrparks. Klaus Müller will diese Empfehlungen weiterverfolgen. Er sieht einen positiven Effekt darin, wenn Mitarbeiter statt mit ihren privaten Verbrennern für dienstliche Fahrten, städtische E-Pkw nutzen. Die notwendige Infrastruktur soll im geplante Anbau am Rathaus berücksichtigt werden.

Rund ein Jahr dauerte es, das 165-seitige Konzept zu erarbeiten. In den kommenden Wochen werden die Ergebnisse nun der Politik vorgestellt. Matthias Puffe von BBH sieht damit die Grundlage für mehr E-Mobilität gelegt: „Wir geben die Empfehlungen. Die Entscheidungen werden jetzt in der Stadt getroffen.“

Kontakt

IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.