Klimafreundlich fliegen? KEROSyN100 will das mit synthetischem Kerosin möglich machen
Klimafreundlich fliegen? KEROSyN100 will das mit synthetischem Kerosin möglich machen
In der Luftfahrt ist der Einsatz alternativer Antriebstechnologien, die ohne kohlenwasserstoffbasierte Kraftstoffe auskommen, derzeit nicht absehbar. Ein aussichtsreicher Weg zur Abkehr von fossilen Kraftstoffen und Einsparung von Treibhausgasemissionen ist synthetisches Kerosin, das mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird.
Im Rahmen des Forschungsprojektes KEROSyN100 werden die Grundlagen für die Markteinführung strombasierten Kerosins erarbeitet. An der Raffinerie Heide (Schleswig-Holstein) entsteht dafür die erste Power-to-Liquid-Anlage zur Herstellung von synthetischem Kerosin über die Methanol-Route. Diese Anlage soll so in das Energiesystem integriert werden, dass Überkapazitäten bei der EE-Stromerzeugung zur Herstellung von Kerosin genutzt werden können. So sollen Abregelungen, z.B. von Windkraftanlagen, bei Netzengpässen reduziert werden.
In KEROSyN100 bearbeitet das IKEM rechtswissenschaftliche Fragestellungen, insbesondere zu regulatorischen Hemmnissen (z.B. staatlich veranlasste Preisbestandteile beim Strombezug, Vorgaben für die Datenverarbeitung in vernetzten Systemen) aber auch Anreizmechanismen (Privilegien, „grüne“ Produkteigenschaft, EE-Kraftstoffquoten). Im Zusammenspiel von Recht, Ökonomie und Technik bilden die Untersuchungen die Grundlage für die praktische Ausgestaltung des Projekts. Außerdem erarbeitet das IKEM Vorschläge, wie der Rechtsrahmen zur weiteren Förderung von synthetischen Kraftstoffen angepasst werden könnte.
Kalis, Michael; Wilms, SusanKEROSyN100 – Regulatorische Hemmnisse und Anreizmechanismen für den Einsatz synthetischer Kraftstoffe in der Luftfahrt 2020. In dieser Studie werden die gegenwärtigen regulatorischen Rahmenbedingungen für die Herstellung und den anschließenden Einsatz des synthetischen Kerosins untersucht. Die Analyse folgt dabei dem gesamten Herstellungsprozess und untersucht folglich den Rechtsrahmen zur Elektrolyse, zur CO2-Gewinnung sowie den Einsatz möglicher Zwischen- und Nebenprodukte. Im Fokus der Untersuchung steht dabei die Treibhausgasminderung. Daher werden zunächst die bestehenden Treibhausgasminderungsinstrumente des derzeitigen und absehbaren Rechtsrahmens dargestellt. Anschließend wird eine Anwendbarkeit dieser Instrumente auf den Fall des synthetischen Kerosins bzw. mögliche Zwischen- und Nebenprodukte geprüft. |
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Kalis, Michael; Wilms, SusanAlternativer Flugturbinentreibstoff : Anreize für den Einsatz von synthetischem Kerosin nach derzeitiger RechtslageIn: Internationales Verkehrswesen, 71, 3, 12-14. 2019. |
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Institut für Klimaschutz, Energie und MobilitätKEROSyN100: Fliegen mit Kraftstoff aus erneuerbaren EnergieträgernPressemitteilung, Juli. 2018. Unter der Leitung des Advanced Energy Systems Institute (AES) der Universität Bremen erforscht das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V. (IKEM) mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft die Herstellung von grünem Kerosin. Anders als bei konventionellem Kerosin wird der Kraftstoff unter Einsatz erneuerbaren Stroms in einem chemischen Verfahren hergestellt. Das Projekt wird insbesondere erproben, wie aus Netzsicht überschüssiger Windstrom für die Kerosinherstellung genutzt werden kann. Die Erkenntnisse aus dem Projekt leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Luftverkehrs und zum Aufbau eines integrierten Energiesystems. Das Forschungsprojekt KEROSyN100 ist auf drei Jahre angelegt und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit insgesamt rund 4 Millionen Euro gefördert. |
Mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft erforscht das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V. (IKEM) die Herstellung von grünem Kerosin.
Entwicklung und Demonstration einer dynamischen, effizienten und skalierbaren Prozesskette für strombasiertes Kerosin – Phase 1 (KEROSyN100)
Förder-/Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Förderprogramm: 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung
Projektpartner: Chemieanlagenbau Chemnitz, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Entwicklungsagentur Region Heide, EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie, Institut für Vernetzte Energiesysteme, Institute for Advanced Energy Systems, Raffinerie Heide, SKL Engineering & Contracting, Universität Bremen
Laufzeit: 11/2018–06/2022
Entwicklung und Demonstration einer dynamischen, effizienten und skalierbaren Prozesskette für strombasiertes Kerosin – Phase 1 (KEROSyN100)
Förder-/Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Förderprogramm: 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung
Projektpartner: Chemieanlagenbau Chemnitz, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Entwicklungsagentur Region Heide, EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie, Institut für Vernetzte Energiesysteme, Institute for Advanced Energy Systems, Raffinerie Heide, SKL Engineering & Contracting, Universität Bremen
Laufzeit: 11/2018–06/2022
© Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität – Recht, Ökonomie und Politik e.V.