Studie zu Elektrischen StraĂźensystemen (ERS)

Deutschland und Frankreich mĂĽssen bei ERS vorangehen

Oberleitungs-LWK auf einem eHighway-Testfeld

In einer heute veröffentlichten Studie hat das IKEM Szenarien und Rahmenbedingungen für die flächendeckende Einführung Elektrischer Straßensysteme (Electric Road Systems – ERS) in der EU untersucht. Sofern die entsprechenden Voraussetzungen dafür geschaffen werden, könnten ERS zukünftig den Schwerlastverkehr auf Fernstraßen mit Energie versorgen und so einen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrs leisten. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der europäische Rechtsrahmen zwar Emissionsreduktionen im Verkehrssektor fordert und unterstützt, jedoch keine konkreten Ausbauvorgaben für ERS-Technologien vorsieht.

Studienautorin Giverny Knezevic betont, dass die nächsten Jahre bis zum Review-Prozess der Alternatives Fuels Infrastructure Regulation (AFIR) ausschlaggebend sind: „Aktuell ist offen, ob ERS in Europa eine größere Rolle spielen werden und ob in den nächsten Jahren eine europäische Einigung auf eine ERS-Technologie erfolgt. Die AFIR spielt hierbei eine wichtige Rolle, da dort EU-weite Vorgaben für den Aufbau von ERS gemacht werden können.“

Eine gesamteuropäische Entscheidung zum Technologiepfad sei wünschenswert, aber unwahrscheinlich, sagt Mitautor Fynn Claes. Entsprechend sieht er die großen Mitgliedsstaaten am Zug: „Staaten wie Frankreich und Deutschland sind aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und Verflechtung in Europa als ERS-Pioniere prädestiniert. Würden sie eine gemeinsame ERS-Strategie entwickeln, würden andere Staaten und deren Logistikbranchen folgen.“

„Die EU könnte diesen Prozess im Rahmen eines Stakeholder-Dialogs koordinieren und vorantreiben. Dabei sollten insbesondere Mitliedstaaten wie Polen, Tschechien oder Ungarn einbezogen werden. Diese Staaten sind zwar bisher noch nicht im Bereich ERS aktiv, nehmen aber aufgrund ihrer Lage an zentralen TEN-T-Korridoren eine Schlüsselrolle für einen erfolgreiche Hochlauf ein“, ergänzt Knezevic.

Die Studie entstand im Rahmen des Projekts AMELIE II. In diesem Vorhaben untersuchen das IKEM und seine Partner, u.a. wie Aufbau und Betrieb einer Oberleitungsinfrastruktur auf Fernstraßen ökonomisch und rechtlich gestaltet werden können.

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